Engagement, Gemeinschaft und Stolz: Kreisjugendfeuerwehr feiert Erfolge und Zusammenhalt

Die Schönenberghalle in Freudental war am Freitagabend bis auf den letzten Platz gefüllt – und das aus gutem Grund: Die Jahreshauptversammlung der Kreisjugendfeuerwehr Ludwigsburg stand ganz im Zeichen von Wachstum, Wertschätzung und gelebter Gemeinschaft. Die positive Entwicklung der Mitgliederzahlen wurde mit großer Freude aufgenommen, und für die engagierte Nachwuchsarbeit gab es verdiente Ehrungen.

Von 219 Delegierten waren beeindruckende 192 erschienen, um die 39 Jugendfeuerwehren des Landkreises zu vertreten. Den musikalischen Auftakt übernahm der Kreisspielmannszug, dessen Klänge nicht nur für Stimmung sorgten, sondern auch bei Kreisjugendfeuerwehrwartin Katharina Sophie Grözinger auf große Anerkennung stießen: „Ich bin froh, dass wir noch Feuerwehrmusik im Landkreis haben“, sagte sie mit einem Lächeln. Diese Musik bringe Freude – ob bei Festen oder in Pflegeeinrichtungen.

Mehr Mitglieder – und neue Herausforderungen

Grözinger, die seit zwei Jahren mit Herzblut im Amt ist und auch als Bildungsreferentin an der Landesakademie für Jugendbildung tätig ist, präsentierte stolz die aktuellen Zahlen: Die Mitgliederzahl stieg von 1161 Ende 2023 auf 1223 – darunter 910 Jungen, 311 Mädchen und zwei Diverse. Doch sie sprach auch offen über die Herausforderungen: Die Zahl der Jugendlichen zwischen zehn und 17 Jahren sank um 44. Viele der über 15-Jährigen nannten schulischen oder beruflichen Stress als Grund. Grözinger appellierte eindringlich: „Die Jugendfeuerwehr soll ein Ausgleich sein – kein zusätzlicher Stressfaktor.“

Besonders erfreulich ist der Zuwachs bei den Kindergruppen unter zehn Jahren. Ihre Zahl hat sich mehr als verdoppelt – von 106 auf 221. „Das zeigt, wie lebendig und engagiert die Jugendarbeit im Landkreis ist“, sagte Grözinger sichtlich bewegt.

Werte, die verbinden

Ein Herzensprojekt von Grözinger ist der „Wertekoffer“, der im vergangenen Jahr eingeführt wurde. Mit Materialien zu Toleranz, Respekt, Verantwortung und Kameradschaft soll er die Werte der Feuerwehr greifbar machen. Am 23. Oktober wird sie in einem Onlineseminar den Nutzen des Koffers vorstellen. Alle 39 Jugendfeuerwehren im Landkreis sind bereits damit ausgestattet – und das Projekt hat sogar landesweit Wellen geschlagen: Die Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg hat eine eigene „Wertebox“ eingeführt.

Gemeinsame Erlebnisse stärken den Zusammenhalt

Für 2025 sind zahlreiche Aktivitäten geplant, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch den Teamgeist stärken: Ein Fahrsicherheitstraining, eine Ski- und Snowboardausfahrt ins Pitztal, Seminare, ein Austauschtreffen in Walheim und ein Gruppenleiterlehrgang in Sachsenheim stehen auf dem Programm.

Die Jugendsprecher berichteten mit Begeisterung von vergangenen Highlights: Ein Forum in Remseck zur Wertearbeit, das Kreispokalturnier in Möglingen, ein Zeltlager in Immenreuth und die Leistungsspangenabnahme in Stuttgart, bei der vier Gruppen erfolgreich teilnahmen. Für 2026 sind ein Bundeswettbewerb und die landesweiten Wertungsspiele für Feuerwehrmusikerinnen und -musiker geplant.

Wertschätzung für die Zukunft der Feuerwehr

Freudentals Bürgermeister Alexander Fleig brachte es auf den Punkt: „Die Jugendarbeit liegt uns sehr am Herzen.“ In seiner Gemeinde stammen rund 50 Prozent der Einsatzkräfte aus der Jugendfeuerwehr. Er zeigte sich stolz, dass alle 39 Gemeinden im Kreis eine eigene Jugendfeuerwehr haben – ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und Zukunftssicherung.

Auch Klaus Haug, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands, würdigte die Jugendwehren als tragende Säule des Gemeinwesens. Und Matthias Häussler, stellvertretender Kreisbrandmeister, lobte die rund 400 Verantwortlichen in den Jugendabteilungen: „Was ihr organisiert, hat Hand und Fuß.“ Die Motivation der Jugendlichen bis ins junge Erwachsenenalter aufrechtzuerhalten, sei eine bemerkenswerte Leistung.

Ehrungen für Herzblut und Engagement

Zum Abschluss wurden zehn Betreuer und Jugendwarte für ihr außergewöhnliches Engagement in der Nachwuchsarbeit persönlich von Grözinger geehrt. Besonders hervor stach Marcel Münchow, der die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Gold erhielt – überreicht von Christopher Pacht, dem stellvertretenden Kreisjugendwart. Die silberne Ehrennadel ging an Daniel Alt (Freiberg), Noa Baier (Vaihingen/Enz), Michael Goldmann (Remseck), Kai Philipp (Erligheim), Maximilian Schäfer (Benningen am Neckar), Nik Staudenrausch (Bönnigheim), Dennis Wägerle (Mundelsheim) und Philipp Wurster (Murr).

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